Das 2 ha große Biotop bei Steinenberg wurde 1995, im Jahr des Naturschutzes, auf Initiative des NABU Rudersberg auf Landes- und Gemeindeflächen angelegt. Einige private Flächen mussten zuvor noch getauscht werden und dann stand der Umwandlung der landwirtschaftlichen Flächen nichts mehr im Wege. Alte Steinenberger Bürger berichteten, dass die Fläche früher immer ein Feuchtbiotop war, in welchem sogar Störche zu beobachten war. Nach dem 2. Weltkrieg wurden die vernässten Flächen aufgeschüttet und landwirtschaftlich genutzt. Störche wurden dann nicht mehr gesehen...
Dem Start voraus ging die Zusage des NABU, dass er die laufende Pflege der Fläche dauerhaft übernimmt. Ein Versprechen das seit 25 Jahren eingehalten wird. Eine weitere Initialzündung war eine Pfadfindergruppe aus Belgien, die im Jahr des Naturschutzes in Baden Württemberg ehrenamtlich an einem Naturschutzprojekt arbeiten wollte und so über das Landratsamt Rems Murr in Rudersberg-Steinenberg landete. 20 junge Aktive waren eine Woche mit Begeisterung dabei und legten die ersten Laichtümpel und kl. Seen an. Im Herbst kam dann der Bagger und legte die zwei großen Seen an.
Seit dem hat die das Feuchtgebiet am Trosenbach immer mehr zu einer kleinen Perle entwickelt. Einige Neuntöter leben um das Gebiet herum und jagen gerne dort. Ebenso ist der Wendehals ständiger Gast dort. Auch der Eisvogel ist regelmäßig zu beobachten. Im Winter gibt es dann Besuch von Bergfinken, Erlenzeisigen, Wacholderdrossel etc.
Unzählige Frösche und Kröten haben hier schon das Licht der Welt erblickt. Und im Vogelzug bekommen wir immer Besuch von seltenen Gästen: Braunkehlchen, Zwergschnepfe, Steinschmätzer landen immer wieder mal in unserem kleinen Trittstein für die große Reise.
Unsere Aufgabe besteht darin, das Gebiet nicht verbuschen zu lassen. Daher schneiden wir jedes Jahr ab 1.Oktober im Wechsel an verschiedenen Stellen das Gehölz zurück und der Seggenbereich wird ebenfalls im Wechsel gemäht und abgeräumt. Zudem werden die großen Wiesenflächen im Sommer gemäht und geheut.
Bevor die Zweibeiner des NABU Rudersberg mit der Gehölzpflege beginnen, kommen zuerst die vierbeinigen Helfer mehrere Wochen ins Feuchtgebiet am Trosenbach. Die Schafherde von NABU Freunden aus Urbach wird mit einem großen Viehanhänger nach Steinenberg gefahren - in den Herbsturlaub!
Biotop bei Asperglen
Zusätzlich zu unserem Biotop am Trosenbach pflegt der Nabu Rudersberg die ursprüngliche Ausgleichsmaßnahme für ein Gewerbegebiet seit vielen Jahren. Dadurch konnte die Schilffläche immer mehr wachsen. Jedes Jahr können wir den Teichrohrsänger und die Rohrammer dort beobachten. Unsere Aufgabe ist hier, dass Gehölz zurück zu schneiden und die Wiesenflächen ein Mal zu mähen und zu heuen.